Rezension: "Es klopft" von Franz Hohler



Verlag: btb (02. Juni 2009)
Sprache: deutsch
ISBN: 978-3442739202
Genre: Belletristik // Gegenwartsliteratur
Seitenanzahl: 176
Meine Bewertung: ❀❀❀



Als der HNO-Spezialist Manuel Ritter nach einem Ärztekongress gerade Platz in seinem abfahrenden Zug genommen hat, klopft eine Frau gegen das Fenster seines Abteils. Einige Zeit danach steht diese Frau in seiner Praxis und möchte ein Kind von ihm haben. Obwohl ihn dieser Wunsch entrüstet – er ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder – kann er dem Charme der Fremden nicht widerstehen. Neun Monate später erhält er von ihr eine Karte mit der Zeile „Es hat geklappt“. Seither sieht er sein Leben von einem empfindlichen Makel belastet, den er lange erfolgreich zu verdrängen versteht. Auch als sich ein Klopfgeräusch in seinem Gehör einstellt, möchte er am liebsten weiterleben, als sei nichts Gravierendes geschehen … (Quelle: Amazon)


Seit einer Stunde lag er im Bett und konnte nicht einschlafen.


Mochte ich am Anfang nicht so gerne, aber nachdem ich das Buch gelesen habe - und je öfter ich es anschaue - desto besser gefällt es mir. Das Cover passt einfach irgendwie zur Geschichte, aber sagt dennoch nicht zu viel darüber aus.


Mir fällt gerade auf, dass ich nach fast jedem Buch aus dem btb Verlag zwiegespalten bin. Ich mochte die Geschichte und fand sie wirklich interessant. So etwas hatte ich noch nie gelesen und ich wollte wissen, wie sich die Geschichte entwickelt und wie sie endet.
Irgendwie könnte ich mir den Roman gut als Film vorstellen, da es einfach hauptsächlich um das Leben von Manuel, seiner Frau und ihren Kindern geht. Gefühlt handelten nur 30 Seiten um das eigentliche Thema: die Frau, die er nicht kennt, die aber ein Kind von ihm will und was sich daraus letztendlich ergibt. Irgendwann hat es meiner Meinung nach keinen Spaß mehr gemacht zu lesen, weil es - wie gesagt - wirklich um alles ging, außer die eigentliche Geschichte. Auch den Schreibstil von Franz Hohler mochte ich nicht sonderlich gerne. Dennoch konnte man das kurze Buch recht schnell weglesen. Das Ende fand ich sehr unbefriedigend. Aber auch hier ist mir aufgefallen, dass sehr viele Bücher aus dem btb Verlag auf eine ähnliche Art und Weise enden. Irgendwie hat es was. Aber es lässt den Leser ein bisschen unwissend zurück und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass das jemanden nerven könnte. Schließlich will man nicht immer ein offenes Ende. Vor allem nicht bei so einer Geschichte.


Die Charaktere kamen mir teilweise unwirklich vor. Vielleicht lag das an der Art, wie sie gesprochen haben. So redet einfach keiner im wahren Leben. Ansonsten konnte ich nicht wirklich eine Beziehung zu ihnen aufbauen und ihre Schicksale waren mir mehr oder weniger egal.


Ein Buch, das ich zeitweise spannend, zeitweise leider zum Einschlafen fand. Die Geschichte hatte auf jeden Fall mehr Potential.


1 Kommentar:

  1. Huhu liebe Leonie,
    eine interessante Rezension. Das Buch hört sich erst mal ganz gut an, aber je mehr ich vom Klappentext gelesen habe, desto weniger hat es mich gereizt. Und nachdem du auch nicht ganz begeistert warst, scheint es wohl echt nix für mich zu sein.

    Alles Liebe, Nelly

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